So fand es die Presse
„Premiere in Aschaffenburg
Kann das gut gehen? Ein Preuße mitten aus dem Ruhrgebiet und ein bodenständiger Bayer aus einem kleinen Dorf zwischen München und Augsburg stammend gemeinsam als Duo auf der Bühne?
Ja, das kann gut gehen! Sehr gut sogar. Denn Hans Well und Thomas Gsella, der in seiner Reihe »Gsella lässt lesen« am Donnerstagabend das Biermösl-Blosn-Mitglied im Aschaffenburger Hofgarten empfing, haben eine Gemeinsamkeit: Ihre Satire ist derart bissig und böse, dass einem die Augen tränen. Der ehemalige Chefredakteur des Satire-Magazins »Titanic«, Gsella, den es jüngst nach Aschaffenburg verschlagen hat, tut dies mit Hilfe seiner komisch-satirischen Lyrik. In feinster Robert Gernhardt- und Joachim Ringelnatz-Tradition macht er sich herrlich respektlos über die gängigsten Berufe, das Thema Kindererziehung oder auch seine Heimat lustig.
Was für Gsella Gedichte, sind für Well bajuwarische Volksweisen, die er – normalerweise gemeinsam mit seinen beiden Brüdern Christoph und Michael als Biermösl-Blosn-Trio – zu bitterbösen Texten spielt. Dass Hans Well auch solo wunderbar kann, zeigt sich auf der Hofgartenbühne.
Die besten Momente des Abends – wer hätte es gedacht? – sind jene, die Gsella und Well gemeinsam bestreiten. Diese zwei sowohl vom Charakter als auch vom Dialekt her doch sehr unterschiedlich scheinenden Individuen harmonieren vorzüglich miteinander. Tapfer übt Gsella sich, sehr zum Vergnügen des Publikums, in der bayerischen Mundart, an der Mundtrommel, im Schuhplatteln und greift gemeinsam mit Well zur Gitarre. Ihre satirischen, teilweise mit Lokalkolorit gewürzten Texte passen perfekt in jeder Hinsicht, soll heißen, sie treffen den Nagel auf den Kopf, aber auch den Stil beider Sänger. Die zwei haben sichtlich Spaß an ihrer Zusammenarbeit, wovon wiederum das Publikum profitiert, so dass man sich eigentlich nur noch eine Fortführung dieses ungleichen Duos wünschen kann.“ (Main Echo)
„Hans Well und Thomas Gsella begeistern im Theaterhaus
Diedorf. Kabarett mit Musik und Texten präsentierte das Diedorfer Theaterhaus Eukitea beim jüngsten besonderen Abend. Hans Well, ein Bruder der Biermösl Blosn, war dabei zusammen mit Thomas Gsella, Ex-Chefredakteur der Titanic, zu Gast.
Ganz offensichtlich kamen viele Biermösl-Blosn-Fans ins Theaterhaus, um sich dieses neue Duo mal aus der Nähe anzusehen. Den Zuschauern wurde dabei in einer gelungenen Mischung aus bayerischer Musik, Texten und Gedichten einiges geboten, sodass der Raum von einer Lachsalve nach der anderen erfüllt wurde. Obwohl erst der zweite Auftritt nach der Premiere in Aschaffenburg, konnten die beiden mit einer explosiven Mischung bayerischer und preußischer Satire überzeugen. Zwar bemerkte man oft, wie Hans Well und Thomas Gsella improvisieren mussten, das nahm dem Abend aber nicht wirklich viel, man hätte oft meinen können, dass es so beabsichtigt war.
Hans Well bediente sich, wie bei den Biermösl Blosn, bayerischer Volksweisen, die er mit eigenen ironischen Texten spickte. Im Wechsel dazu las Gsella Gedichte seiner Lyrik-Reihe „Gsella lässt lesen“ oder Gedichte zu Berufsgruppen vor, die er fürs SZ-Magazin geschrieben hatte. Etliche Gedichte, die Berufsgruppen betrafen, hatten eine Reihe von Protestbriefen als auch -gedichte nach sich gezogen, die Gsella ebenfalls hören ließ.
Zum Schreien komisch waren auch vorgetragene Briefwechsel Wells mit diversen Brauereien und Molkereien, die zeigten, dass sich die Wells nicht so schnell einschüchtern lassen. Besonders gerne nahmen die beiden Politiker, vor allem aus Bayern, sowie kirchliche Vertreter aufs Korn. Herrlich komisch war dann anzusehen, wie „Nordlicht“ Gsella versuchte, sich dem Bayerischen anzunähern, indem er Jodelversuche von sich gab oder sich an den Schuhplattler wagte. Neben den bissigen Texten waren auch die meist perfekt arrangierten Musikstücke ein absoluter Genuss. Denn das können Hans Well und seine zwei Kinder. Doch auch Gsella erwies sich mit mehreren Instrumenten, wie Gitarre, Blasinstrumente und einer Löffel-Percussion als Musiker.
„Wenn sogar ältere Männer sich kringeln vor Lachen und wie kleine Jungs kichern, dann haben die auf der Bühne schon einiges richtig gemacht“, zieht Eukitea-Sprecherin Esther Sporn eine positive Bilanz des Abends. (Augsburger Zeitung)
Am 10.4.2011 in Schrobenhausen spielten Hans Well, die Müncher Musikerin Evi Keglmaier und ich im Cantona Live Club; der Donaukurier fand’s gut.