Materialien zur Kritik Leonardi DiCparios. Gedichte
Eichborn 1999. 136 Seiten, illustriert von Greser&Lenz
„Manchmal setzt sich ein junger Dichter hin und schreibt ein paar Gedichte auf, die so schön sind, daß man mitsingen möchte. Gsellas Gedichte haben, was aktueller Lyrik gemeinhin abgeht. Sie haben keine Angst vor Metrum und Reim und verlieren sich nicht in selbstbezüglichen Grübeleien über die Grenzen der Sprache, sondern packen im Glauben an die Macht des Wortes Theman an, die in der Lyrik zumeist tabuisiert werden. Da finden sich eingehende Diskussionen mit Holzregalen, ausführliche Reflexionen über Heimaturlaube und längst fällige Invektiven gegen die Schweden.
Gsellas formale Flexibilität ist beachtlich, er zeigt Stil- und Tonlagen, beherrscht Stimmen und Stimmungen, tanzt den Trakl und raunt den Rilke. Mehr noch beeindruckt allerdings, wie die Texte der „Materialien“ an den immer seltener werdenden Mut zur lyrischen Moral erinnern: Sie warnen, mahnen, raten, bitten, belehren und beweisen.“
(Hamburger Rundschau)
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